Luftansicht Bad Heilbrunn, © Bildverlag Bahnmüller
Christuskirche
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Christuskirche

Während der 2. Weltkrieg in Europa tobte, setzten Christen nahe des Lindenhügels ein Zeichen für Ökumene und Frieden: die evangelisch-lutherische Christuskirche.

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Der Ruf, den das Privatbad Heilbrunn genoss, führte schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Gäste aus Nah und Fern zur Adelheidquelle. Unter ihnen war im August 1921 ein pensionierter Pastor aus Halle, der sich spontan entschloss, an einem Kreuz zwischen zwei alten Bäumen am Lindenhügel einen evangelischen Gottesdienst abzuhalten.

In den Folgejahren sollte dies zu einer festen Einrichtung werden. Für die protestantischen Kurgäste wurde die Sonntagsmesse bei schönem Wetter im Freien, bei Regen in der hölzernen Wandelhalle oder im Speisesaal des Gasthauses zum Jaud gehalten. Ab 1930 setzte man dafür sogar einen „Sommerprediger“ ein. Während der Kursaison fanden sich regelmäßig durchschnittlich 40 Besucher dazu ein und da so mancher Kurgast dem Ort nicht nur in den Sommermonaten treu blieb, stieg langsam auch die Zahl der evangelischen Bürger in der Gemeinde Bad Heilbrunns.

Im Frühjahr 1939 wurde deshalb nahe des Lindenhügels der Grundstein für die Christuskirche gelegt, zur Einweihung, welche am 23. Juni 1940 stattfand, schreibt der katholische Pfarrer Rudolf Hauser:

Heute Nachmittag, 4 Uhr, im Kriegsjahr 1940, wurde unter zahlreicher Anteilnahme beider Konfessionen von Kreisdekan und Oberkirchenrat Daumiller, München, und Pfarrer Weber, Wolfratshausen, die hiesige evangelische Christuskirche eingeweiht. Möge sie zusammen mit dem katholischen Gotteshaus dahier die Gloria Dei: die Herrlichkeit Gottes: die Salus Christi, das Heil Christi und die Benedictio Ecclesiae: den Segen der Kirche hineintragen in die Jahrzehnte und Jahrhunderte.

Die Pläne für den Bau der Kirche stammten von dem jungen Münchner Architekt Hermann Heinrich. Er konnte jedoch nicht mehr oft „sein“ Gotteshaus besuchen. Bereits zu Beginn des Krieges wurde er eingezogen, er kehrte nie mehr nach Hause zurück. Sein Vermächtnis aber könnte ehrwürdiger nicht sein: ein kleines, schlichtes Kirchlein, dessen Innenraum sich einladend und warmherzig dem Besucher präsentiert. Nicht zuletzt durch die vielen Rundbögen und das hölzerne Tonnengewölbe.

1967 bekam die Filialkirche den ersten eigenen Pfarrer, der bereits nach nur zwanzig Monaten Amtszeit ein Pfarrhaus und einen Gemeindesaal einweihen konnte.

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Kontakt

evangelische Christuskirche
Malachias-Geiger-Weg 9
83670 Bad Heilbrunn