Luftansicht Bad Heilbrunn, © Bildverlag Bahnmüller
Wasserversorgung
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Wasserversorgung

  • Das aus 2 Tiefbrunnen geförderte Trinkwasser für Bad Heilbrunn versorgt 3 Druckzonen im Gemeindebereich.
  • Das Wasser ist naturrein. Es werden keine chemischen oder sonstigen Zusatzstoffe beigemischt oder entfernt. Es entspricht den Bestimmungen der gesetzlichen Trinkwasserverordnung.
  • Für die Überwachung der Bad Heilbrunner Trinkwasserversorgung sind die Gemeindewerke Bad Heilbrunn unter behördlicher Aufsicht des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen und des Wasserwirtschaftsamtes Weilheims zuständig.


Technische Daten:

  • Pumpwerk Untersteinbach, Fördermenge, Brunnen I: 73m³/h
  • Pumpwerk Untersteinbach, Fördermenge; Brunnen II: 62 m³/h
  • Jahresabgabe: 270.000 m³
  • Höchste Tagesabgabe: 900 m³
  • 1 Hochbehälter, Fassungsvermögen: 1.000 m³

Rohrnetz

  • Verteilung: 33 km
  • Hausanschlüsse: 951 Stück
  • Zähler: 951 Stück

Wasserhärte 18,3° dH = Härtebereich 3

Wasserbeschaffenheit:

Das Bad Heilbrunner Wasser wird regelmäßig auf Geruch, Geschmack, Aussehen und Farbe sowie mikrobiologisch nach den Bestimmungen der gesetzlichen Trinkwasserverordnung von dem Labor Dr. Blasy - Dr. Busse in Eching am Ammersee untersucht.

Darüber hinaus erfolgen Kontrollen durch das Landratsamt, Abteilung Humanmedizin und das Wasserwirtschaftsamt. Einmal jährlich wird das Wasser auf seine chemisch-physikalischen Bestandteile. Auf Pflanzenschutzmittel wird alle 5 Jahre untersucht.

Parameter:

  • Temperatur: je nach Jahreszeit 9,2 - 10,5°C
  • ph-Wert:      7,3 - 7,5
  • Magnesium: 16,2 / 15,1
  • Calcium:       106 / 100
  • Nitrat:          9,4 / 7,6
  • Kupfer:        nicht nachweisbar
  • Arsen:         nicht nachweisbar
  • Härte:          Härtebereich 3

Prüfberichte:

Trinkwasseruntersuchungen 2023
 

Prüfbericht vom 20.04.2023

Prüfbericht vom 13.07.2023

Prüfbericht vom 17.10.2023

Prüfbericht vom 18.01.2024

 

Beurteilung der Ergebnisse:

1. Allgemeine Beurteilung

Die Ergebnisse zeigen, dass es sich um Wasser vom Typ normal erdalkalisch, überwiegend hydrogencarbonatisch handelt, dessen Gesamthärte von 18,5 °dH dem durch das Waschmittelgesetz festgelegten Härtebereich "hart" entspricht. Die Werte für Natrium, Kalium, Chlorid und DOC (gelöster organischer Kohlenstoff, Summenparameter für organische Substanz) liegen im Normalbereich. Reduzierende Bedingungen liegen nicht vor: Der Sauerstoffgehalt liegt bei ca 50% Sättigung. Eisen, Mangan, Arsen und Ammonium sind nicht bzw. nur in unbedeutender Menge nachzuweisen. Der Vergleich mit den bislang erhaltenen Ergebnissen ist ohne Besonderheit. Die mikrobiologischen Befunde sind einwandfrei.

2. Korrosionschemische Beurteilung

Mit Calcitösekapazitäten von -20mg/l CaCO3 liegt das Wasser im Kalk-Kohlensäure Gleichgewicht und die Forderungen der TrinkwV an das Kalklösungsvermögen sind eingehalten.  Die in DIN EN 12502 Teil 2, 4 und 5 und DIN 50920 Teil 6 genannten Parameter pH-Wert, Base- und Säurekapazität, Calcium, Sauerstoff-, Nitrat-, Chlorid- und Sulfratgehalt entsprechen den dort genannten Anforderungen zur Schutzschichtbildung auf

  • Gußeisen und niedrig- unlegierten Stählen,
  • nichtrostenden Stählen,
  • Kupfer und Kupferlegierungen und
  • innen verzinntem Kupfer,

so dass bei diesen Werkstoffen die Anforderungen, die aus korrosionschemischer Sicht an Trinkwasser gestellt werden, grundsätzlich erfüllt sind.

Asbestzement und andere zementgebundene Werkstoffe werden nicht angegriffen.

Einschränkungen:

  • Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe dürfen nach DIN 50930 Teil 6 nicht eingesetzt werden, da die Basekapazität bis pH 8,2² größer als 0,5 mmol/l ist³. Infolge eines zu schnellen Abtrags der Verzinkung kann beim Chemismus des Brunnens 1 nach Teil 3 der DIN EN 12502 bei schmelztauchverzinktem Stahl darüber  hinaus die Ausbildung einer schützenden Deckschicht gestört sein, da die Basekapazität bis pH 8,2 immer wieder auch noch größer als 0,7 mmol/l ist. Im Warmwasserbereich wird generell - d.h. unabhängig vom Chemismus - von der Verwendung von verzinktem Stahl abgeraten (DIN EN 12502 Teil 3, twin: 2002) von der Verwendung von verzinktem Stahl ist daher grundsätzlich abzuraten
  • Messinge haben eine hohe Anfälligkeit für Spannungsrißkorrosion. Das Schadensrisiko lässt sich vermindern, wenn bei der Verarbeitung der Bauteile kritische Zugspannungen vermieden werden. Eine Wärmebehandlung der fertigen Bauteile reduziert die Wahrscheinlichkeit der Spannungsrißkorrosion insgesamt (DIN EN 12502 Teil 2) Die Wahrscheinlichkeit der Entzinkung von Messing steigt mit dem Zinkgehalt und der Temperatur (DIN EN 12502 Teil 2). Entzinkungsbeständige Messinge hemmen die Entzinkung.
  • Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers (bei 20°C) ist außerdem größer als 500 µS/cm und liegt damit in einem Bereich, in dem die Korrosionswahrscheinlichkeit bei Edelstahlplattenwärmetauschern, die mit Kupfer hartgelötet sind, erhöht sein kann.

Zusammenfassung:

  • Aus korrosionschemischer Sicht können außer verzinktem Stahl grundsätzlich alle im Versorgungsnetz und in der Trinkwasser-Installation üblichen Werkstoffe eingesetzt werden. Im Falle von Edelstahlplattenwärmetauschern, die mit Kupfer hartgelötet sind, sollte beim Hersteller abgeklärt werden, ob sie unter den gegebenen Umständen eingesetzt werden können.